Angkor | angorwatmarathon.org

Angkor


Angkor ist eine Region im nördlichen Zentralkambodscha, nahe der Stadt Siem Reap. Sie liegt unweit des Tonle Sap Sees, dem fischreichsten Binnengewässer der Welt. Das Wort stammt aus der Sprache der Khmer und bedeutet ganz einfach Stadt. Diese Region war vom 9. bis zum 15. Jahrhundert das Kernland des Khmer-Reiches Kambuja.
Dort entstanden innerhalb von etwa 600 Jahren mehrere Hauptstädte des Khmer-Reiches und die bis jetzt entdeckten Tempelanlagen und andere Gebäude lassen darauf schließen, dass insgesamt mindestens drei Hauptstädte in diesem Gebiet durch die Jahrhunderte hindurch errichtet wurden. In diesen Hauptstädten standen neben vielen kleineren Tempeln je ein großer Hauptkomplex. Dabei versetzt die berühmte Baukunst, die alte hinduistische Elemente mit der buddhistischen Stilrichtung gekonnt vereint, selbst die modernen Menschen des 21. Jahrhunderts immer noch ins Staunen. Der bekannteste und auch größte Tempelbezirk ist der von Angkor Wat, der auch gleichzeitig die Blütezeit des Reiches symbolisiert. Es verdichten sich immer mehr Hinweise darauf, dass in dieser Zeit im Großraum Angkors bis zu eine Million Menschen gelebt haben. Dies würde bedeuten, dass Angkor die damals größte Stadt der Erde war. Bei den Ausgrabungen wurde festgestellt, dass mehrere Kulturen und Angehörige verschiedener Völker Asiens zumindest zeitweise dort gelebt haben müssen. Neben buddhistischen Tempeln wurden auch hinduistische Heiligtümer entdeckt. Auch Anzeichen von kleineren Religionsgemeinschaften wie beispielsweise den Synkretismus, der eine Art Mischform des klassischen Buddhismus und des Hinduismus ist. Die Bewohner des Khmer-Reiches waren offenbar fremden Kulturen und Religionen ziemlich offen und flochten manche Bräuche in ihre eigene Religion ein. Das Wissen über diese einzigartige Kultur und dieser bezaubernden Region stammt aus mehreren Quellen. Viele Reliefs der Tempel und Bauwerke haben den Zahn der Zeit gut überlebt und sind auch heute noch erstaunlich gut erhalten. Auch die Inschriften an den Tempeln und anderen Gebäuden lassen zum Teil Rückschlüsse über die Lebensgewohnheiten und der Kultur der ehemaligen Bewohner zu. Zudem existieren viele Berichte und Beschreibungen aus den Jahrhunderten nach dem Niedergang Angkors, sowie aus der Zeit der Blütezeit der Metropole. Diese stammten sowohl von den Khmer selbst, als auch von Nachbarvölkern wie beispielsweise den Chinesen. Diese waren vor allem Händler, Handwerker oder anderweitig Reisende, welche die Stadt besuchten. Außerdem berichteten auch viele Europäer von der Existenz dieser Stadt, allen vor ran zumeist aus Spanien und Portugal stammende christliche Missionare, später auch französische Forschungsreisende und nachfolgende Kolonisten und Soldaten. Genau diese sollten Angkor wieder zum Leben erwecken und zu dem machen, was es heute ist.

In Angkor findet übrigens auch der bekannte Angkorwatmarathon statt